Mit dem Titel ihres Debut-Albums als Motto präsentieren Eledone ein Debut aus ausschließlich Eigenkompositionen, in denen das Trio die dynamischen Gegensätze musikalischer Emotionalität erforscht.
Das Album beginnt mit dem passend betitelten Stück Beginning. Die Band setzt mit voller Wucht ein, ein rasantes Klavierriff kontrastiert mit der glockenhaft schwebenden Melodie. Aufbruch und Neubeginn sind emotionales Leitthema dieser Komposition, die soulige Harmonien mit einem treibenden Sechzehntel-Groove verbindet. Auf Höhepunkte folgen schlagartige Implosionen, in denen der Bass alleine die energetische Frequenz aufrechterhält.
Gwiz Alda baut auf einer Bass-Ostinato-Figur auf, die die klassischen Rollen der Klaviertrio- Besetzung aufbricht und eine Struktur entstehen lässt, die alle drei Instrumente gleichberechtigt agieren lässt. Getragen von diesem Pattern findet man vorerst eine ruhige Stimmung vor, welche sich aber mittels einem gekonnt anschwellenden Improvisationsteil weiterentwickelt. Fast schon ekstatisch entschwindet das Solo, bis wieder Ruhe im Thema gefunden wird. Beeinflusst durch Ansätze moderner Bassist*innen, kombiniert auch Gwiz Alda eine neue Auffassung der Rolle des E-Basses mit Melodien, die die Zuhörerschaft begeistern können.
Ein Ostinato spielt auch die zentrale Rolle bei Emerge, diesmal gespielt von der rechten Hand im Klavier. Das Pattern bleibt in sich stets gleich, erscheint jedoch durch die sich verändernde umgebende musikalische Struktur in unterschiedlichen Perspektiven. Ein wuchtiges, von metrischen Verrückungen und heavy Backbeat beherrschtes Unisono-Thema wechselt sich mit zarten Harmonien über einem Ghostnote-Teppich mit kristallinem Beckenpuls ab. Ein Bass-Spotlight bildet das Zentrum der Komposition.
Gegensätze sind der Grundbaustein des Songs Jonathan Came By. Schwebende Chords und Linien bestimmen die erste Hälfte der Komposition, welche wiederum durch konsequentes Interplay des Trios getragen werden. Jedoch weicht dieser Major-Sound, als es nach dem Klaviersolo und der Reprise des Themas in das Drumsolo geht. Wir wechseln in eine düstere Stimmung und wenden uns für eine kurze Zeit ab vom unbeschwerten Klang des Stücks zu einer sich wiederholenden Bassline, über die das Schlagzeug wilde rhythmische Überlagerungen improvisiert.
Mit In Times Of Rain findet auch die Ballade ihre Repräsentation. Hier liegt der Ruhepol des Albums. Alex Matheis wechselt auf den bundlosen E-Bass und Jakob Gschwandtner auf die Besen für ein Stück, das in seiner sanften Schlichtheit berühren soll und sich in Balladentradition musikalisch mit den Tiefpunkten des Lebens auseinandersetzt, ohne jedoch in Melancholie zu versinken.
In Tides verdichtet sich die Aussage des Albums – Of Many Moods. Dynamische Hoch- und Tiefpunkte werden zum Extrem getrieben, entsprechend seines Titels ist der Song ein Gezeitenspiel aus laut und leise, aus Bewegung und Ruhe. Er huldigt der Unvorhersehbarkeit der Naturgewalten, indem er sie musikalisch auszudrücken versucht. Ein 9/8el Pattern durchzieht die Komposition, löst sich im Klaviersolo kurz auf und reißt die Herrschaft für einen vehementen Unisono-Teil komplett an sich.
Den Abschluss bildet (Everybody’s) Moonsick, eine 6/8el-Reverenz an die Gospelmusik. Hier verneigt sich die Band vor den Roots ihrer Musik und stellt rohe Emotionalität und hemmungsloses Zusammenspiel in den Mittelpunkt.
“Die edle Kunst des Jazzklaviertrios kann auf eine Vergangenheit verweisen, die nur so strotzt von legendären Musiker/innen und unvergesslichen Alben. Die Emanzipation von Kontrabass und Schlagzeug gegenüber dem Klavier hat schon bei Bill Evans' frühen Aufnahmen gezeigt, wie elegant und zugleich dicht und spannungsvoll Trio-Jazz klingen kann.
Helmut Jasper (Ö1) über Die Kunst des Klaviertrios: Eledone
Mit dem Titel ihres Debut-Albums als Motto präsentieren Eledone ein Debut aus ausschließlich Eigenkompositionen, in denen das Trio die dynamischen Gegensätze musikalischer Emotionalität erforscht.
Das Album beginnt mit dem passend betitelten Stück Beginning. Die Band setzt mit voller Wucht ein, ein rasantes Klavierriff kontrastiert mit der glockenhaft schwebenden Melodie. Aufbruch und Neubeginn sind emotionales Leitthema dieser Komposition, die soulige Harmonien mit einem treibenden Sechzehntel-Groove verbindet. Auf Höhepunkte folgen schlagartige Implosionen, in denen der Bass alleine die energetische Frequenz aufrechterhält.
Gwiz Alda baut auf einer Bass-Ostinato-Figur auf, die die klassischen Rollen der Klaviertrio- Besetzung aufbricht und eine Struktur entstehen lässt, die alle drei Instrumente gleichberechtigt agieren lässt. Getragen von diesem Pattern findet man vorerst eine ruhige Stimmung vor, welche sich aber mittels einem gekonnt anschwellenden Improvisationsteil weiterentwickelt. Fast schon ekstatisch entschwindet das Solo, bis wieder Ruhe im Thema gefunden wird. Beeinflusst durch Ansätze moderner Bassist*innen, kombiniert auch Gwiz Alda eine neue Auffassung der Rolle des E-Basses mit Melodien, die die Zuhörerschaft begeistern können.
Ein Ostinato spielt auch die zentrale Rolle bei Emerge, diesmal gespielt von der rechten Hand im Klavier. Das Pattern bleibt in sich stets gleich, erscheint jedoch durch die sich verändernde umgebende musikalische Struktur in unterschiedlichen Perspektiven. Ein wuchtiges, von metrischen Verrückungen und heavy Backbeat beherrschtes Unisono-Thema wechselt sich mit zarten Harmonien über einem Ghostnote-Teppich mit kristallinem Beckenpuls ab. Ein Bass-Spotlight bildet das Zentrum der Komposition.
Gegensätze sind der Grundbaustein des Songs Jonathan Came By. Schwebende Chords und Linien bestimmen die erste Hälfte der Komposition, welche wiederum durch konsequentes Interplay des Trios getragen werden. Jedoch weicht dieser Major-Sound, als es nach dem Klaviersolo und der Reprise des Themas in das Drumsolo geht. Wir wechseln in eine düstere Stimmung und wenden uns für eine kurze Zeit ab vom unbeschwerten Klang des Stücks zu einer sich wiederholenden Bassline, über die das Schlagzeug wilde rhythmische Überlagerungen improvisiert.
Mit In Times Of Rain findet auch die Ballade ihre Repräsentation. Hier liegt der Ruhepol des Albums. Alex Matheis wechselt auf den bundlosen E-Bass und Jakob Gschwandtner auf die Besen für ein Stück, das in seiner sanften Schlichtheit berühren soll und sich in Balladentradition musikalisch mit den Tiefpunkten des Lebens auseinandersetzt, ohne jedoch in Melancholie zu versinken.
In Tides verdichtet sich die Aussage des Albums – Of Many Moods. Dynamische Hoch- und Tiefpunkte werden zum Extrem getrieben, entsprechend seines Titels ist der Song ein Gezeitenspiel aus laut und leise, aus Bewegung und Ruhe. Er huldigt der Unvorhersehbarkeit der Naturgewalten, indem er sie musikalisch auszudrücken versucht. Ein 9/8el Pattern durchzieht die Komposition, löst sich im Klaviersolo kurz auf und reißt die Herrschaft für einen vehementen Unisono-Teil komplett an sich.
Den Abschluss bildet (Everybody’s) Moonsick, eine 6/8el-Reverenz an die Gospelmusik. Hier verneigt sich die Band vor den Roots ihrer Musik und stellt rohe Emotionalität und hemmungsloses Zusammenspiel in den Mittelpunkt.
“Die edle Kunst des Jazzklaviertrios kann auf eine Vergangenheit verweisen, die nur so strotzt von legendären Musiker/innen und unvergesslichen Alben. Die Emanzipation von Kontrabass und Schlagzeug gegenüber dem Klavier hat schon bei Bill Evans' frühen Aufnahmen gezeigt, wie elegant und zugleich dicht und spannungsvoll Trio-Jazz klingen kann.
Helmut Jasper (Ö1) über Die Kunst des Klaviertrios: Eledone